Waehrend Mike ein wohlverdienter Mittagsschlaf macht, versuche ich, das bisher erlebte kurz zusammenzufassen.
Nach unserer Ankunft und einer erfrischender Dusche begannen wir, Shamian Island zu erkunden. Es regnete in Stroemen, und zwar ein warmer Regen, und temperaturmaessig war es sehr angenehm. Ueberall hat es kleine Laeden, die ganz auf Touristen und vor allem auf Adoptiveltern ausgerichtet sind. Alle Amerikaner, die in China ein Kind adoptieren, muessen mindestens eine Woche in Guangzhou verweilen, da hier das amerikanische Konsulat ist, und hier das Einreisevisum fuer die USA ausgestellt wird.
Da wir nicht laenger im Regen herum platschen wollten, besuchten wir einen dieser Shops. Und zwar waren es viele kleine Geschaefte, die aber alle im selben Raum waren. Alle hatten aehnliche Ware zum Verkauf, und der Kundendienst war phaenomenal... "einfach nur schauen" geht hier schlechthin nicht! Mir wurde alle moegliche und unmoegliche gezeigt, und alles war ein super Preis, extra fuer mich :-) Innerhalb von 15 minuten hatten wir 4 neue, beste Freunde, und wir zeigten ihnen unsere Fotos von Nina und den Kindern zu hause. Fuer sie war es unvorstellbar, 5 Kinder zu haben! Und dann erst unser Haus! Sie erklaerten uns, dass in Guangzhou 1 m2 8000 RMB kostet, das sind umgerechnet ueber 1000 Dollar!
Ich kaufte ein paar Schuhe fuer unsere Freunde in den USA, die vor 1 1/2 Jahren adoptierten. Ansonsten hatten wir eine gute
Ausrede, da wir ja noch reisen muessen.
Sie hatten aber wirklich schoene Kinderkleider, viele Markenartikel, die echt sein sollen (glaube ich nicht!). Wir werden uns vor der Heimreise dann schon eindecken!
Nach unserer kleinen Einkaufstour suchten wir ein Restaurant. Etwas zu essen, was vor 5 Minuten noch gezappelt hatte, was ausgeschlossen, und so entschieden wir uns fuer ein Restaurant, in dem die Speisekarte auch auf Englisch uebersetzt war. Sprechen konnten wir mit ihnen nicht, uns so verstaendigten wir uns mit Gesten, nicken und laecheln. Hat auch geklappt, und das Essen war sehr sehr gut: Gemuesetaschen, ein Reisgericht, und ein Schweinefleisch (hoffentlich) und Gemueseeintopf. Das Essen mit Staebchen hat erstaunlich gut geklappt. Mike hatte ein chinesisches Bier ;-))
Anschliessen fanden wir ein Massage studio, das im Hotel ausgeschrieben war, und so goennte ich mir eine stuendige Massage (fuer die wir viel zu viel bezahlt haben.... doofe Auslaender die wir sind *ha*). Wow, das war eine Erfahrung fuer sich. Die junge Frau knetete Muskeln, die ich schon lange nicht mehr gebraucht hatte, und es war zeitweise recht schmerzhaft. Der Hoehepunkt war allerdings, als sie auf den Massagetisch kletterte, und von einer Eisenstange and der Decke haengend, mir mit ihren Fuessen den Ruecken und die Beine massierte. Es kam mir so vor, wie wenn ich eine Herzmassage durch die Wirbelsaeule hindurch erhielt, und ich fragte mich mit steigender Panik, welche Rippe wohl zuerst nachgeben werde. Nichts Schlimmes passierte, aber ich glaube, ich warte mit meiner naechsten Massage, bis ich wieder zuhause bin.
So, jetzt muss ich unbedingt Mike wecken, sonst wird seine Nacht dann lang!!!
Dies ist so eine interessante Umgebung, geeignet fuer "Einsteiger". Ich freue mich, in Nina's Provinz Hunan zu reisen, wo es wahrscheinlich nicht ganz so "westlich" angehaucht ist wie auf Shamian Island!
Gute Nacht, bis morgen!