12 Juli 2007

Grenzen

(Mittwoch, 11. Juli)
Heute Abend ging ich mit Nina auf den Spielplatz, und sie hat sich auf der Rutschbahn vergnuegt. Ein grosser Junge hat sie umgerannt, und dann war es mit dem Spass vorbei. Unsere kleine Miss hat keinen Mittagsschlaf gemacht (nur herumgekaspert), und ich weiss nicht, ob das alles noch verschaerft. Sie testet heute ganz definitiv ihre Grenzen. Auf dem Weg zum Spielplatz rannte sie mir staendig davon (in die Strasse und so...) , und drehte sich dann um und lachte mich ganz frech an - nicht spielerisch, sondern provozierend. Beim Essen spielt sie lieber und schmeisst ihr Essen herum oder rennt davon, und etwas frueher hat sie mir ihr Spielzeug an den Kopf geworfen.
Unsere Beziehung bekommt eindeutig eine neue Dimension. Es ist eigentlich ein sehr gutes Zeichen, dass sie ihre Grenzen testet, das zeigt naemlich, dass sie sich bei uns sicher fuehlt. Aber wie finden wir das Gleichgewicht zwischen Liebe und Fuersorge, und ein Hampelmann zu sein und alles durchzulassen? Sie muss ihre Grenzen kennen lernen, das ist ein klarer Fall, aber wir werden viel Weisheit brauchen, um diese effektiv und liebevoll zu etablieren. WAS ist wirklich wichtig, und was kommt zuerst? Da merken wir auch, wie schwierig die Sprachgrenze ist... wir koennen ihr im Moment Konsequenzen ja gar nicht erklaeren!
Obwohl wir hier wirklich eine super Zeit mit Nina haben, wissen wir, dass noch viele Huerden vor uns liegen. Eine kleine Vorschau haben wir heute gehabt...
Ich denke deshalb wieder ueber die vorbehaltslose Liebe nach..... : das zu tun, was richtig ist, ohne Ausnahme. Sein Leben fuer seine Freunde niederzulegen (oder fuer die aufsaessige Tochter??). Auf den zu schauen, der uns diese Liebe vorgelebt hat.
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Und 5 Minuten spaeter war die Prinzessin eingeschlafen!!! Wow, normalerweise dauert es 1 - 2 STUNDEN bis sie schlaeft (deshalb frage ich mich wirklich, ob sie ihren Mittagsschlaf braucht!), heute Abend dauerte es gerade mal 2 -3 MINUTEN.

Freunde

(Mittwoch, 11. Juli)
Da unsere Freunde A und S bereits heute Nachmittag aus Guangzhou abreisen, wollten wir die traditionellen "Red Couch" (rotes Sofa) Fotos mit unseren Kindern machen.
Dazu muss ich erklaeren, dass dies einfach so eine Tradition in der China-Adoptions-Welt ist. Im "White Swan" (Weisser Schwan), dem Hotel, wo fast alle Adoptivfamilien logieren (ausser uns - hahaha), hat es diese roten Sofas, und bevor die Famlien nach Hause fliegen, zieht man den Kindern ein traditionelles chinesisches Seidenkleid (nicht echt - leider) an, und macht Fotos von allen Kindern und Familien auf diesen roten Sofas. Obwohl wir zu einer groesseren Reisegruppe gehoeren (diese Fotos kommen spaeter), fuehlen wir uns doch am staerksten mit A und S verbunden, da wir sie bereits in Changsha kennenlernten, und da unsere Toechter ein aehnliches geographisches "Erbe" haben.
Wir fruehstueckten im "White Swan", wo sie ein phaenomenales Fruehstuecks Buffet haben! Das wollten wir einfach erlebt haben. Es war zwar viiieel zu teuer, aber es war definitiv eine interessante Erfahrung!!
Heute Morgen werden wir noch einkaufen gehen, und heute Nachmittag besuchen wir einen Perlen Markt.
Unser Visums Antrag fuer Nina wird heute Morgen bearbeitet, und morgen fahren wir dann ins amerikanische Konsulat, um einen Eid zu schwoeren, und ihr Visum in Empfang zu nehmen.
Sobald wir das haben, duerfen wir abreisen! Ich kann es kaum erwarten!!

Stadtrundfahrt

Am Montag konnten wir an einer Stadtrundfahrt teilnehmen. Wir besuchten drei verschiedene Orte: einen Buddhisten Tempel, ein Geschaeft fuer chinesisches Kunsthandwerk, und das sogenannte "Chen-Haus". Es war sehr interessant, und obwohl die englische Version drei separate Beitraege hat, werde ich alles hier uebersetzen.
Der Tempel:
Unsere Reisebegleiterin erzaehlte mir, dass Buddhismus vor allem die Religion der aelteren Generation ist. Ihre Generation wuerde gelehrt, keine Religion zu haben, und nur an die Wissenschaften zu "glauben".
Der Tempel war ein exquisties Gebaeude mit vielen schoenen Details, die Buddhas golden und glaenzend (keine Ahnung ob das echtes Gold war!) . Besucher verbrannten Raeucherstaebchen uns beteten zu Buddha. Grace erklaerte und das Ritual so, dass man eine ungerade Anzahl Raeucherstaebchen nimmt, diese verbrennt, und man sich dann vor dem Buddha verneigt (Anzhal Raeucherstaebchen = Anzahl Verneigen). Der Rauch der Raeucherstaebchen trage dann die Gebete zum Himmel hinauf.
Ich bin so froh, dass meine Gebete direkt zum LEBENDEN Schoepfer der Welt gehen!
Wir sahen maennliche Buddhas und einen weiblichen Buddha, und das Kloster, wo die buddhistischen Moenche leben. Obwohl dieser Besuch interessant war, schien es mir so "tot". Eine schoene Staette ohne Bedeutung fuer mich. Ich bin froh, dass Nina die Gelegenheit bekommt, Jesus kennen zu lernen!
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Die naechste Station war ein Geschaeft mit einer Porzellan Malerei und anderem Kunsthandwerk. Das hat mir sehr gut gefallen! Wir konnten den Kuenstlern beim Porzellan Malen zuschauen, und die Handfertigkeit war enorm. Auch hier kann es TAGE dauern, bis auch nur ein Teller fertig ist!
Wir kauften Nina ein Tee-Set aus Porzellan (nicht handbemalt), das wir ihr spaeter einmal schenken koennen, zum Beispiel zur Hochzeit, Schulabschluss, oder wann auch immer ;-)), und ein kleineres Set zum spielen. Beide sind wunderschoen, und ich hoffe, dass ich dann auch zu diesen Teeparties eingeladen werde!
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Das "Chen-Haus" ist jetzt ein Museum, aber es war urspruenglich eine Schule fuer die Kinder der einflussreichen Familie Chen. Es zeigt interessante Aussstellungen ueber diese Gegend in China.
Auch hier ist die Stickerei eine wichtige Tradition, aber im Gegensatz zur Hunan Stickerei, die 'beidseitig' ist, ist die Guangdong Stickerei fast ein bisschen drei Dimensional.
Mir haben die kleinen blauen Fenster und die Handpuppen am Besten gefallen, Mike gefallen vor allem all die Bonsai's, die man hier ueberall sieht!

10 Juli 2007

Zoo

(10. Juli 2007)
Heute Morgen machten wir einen Ausflug in den Zoo. Er ueberstieg meine Erwartungen, denn er war riesig, und die Parkanlage war sehr schoen angelegt, mit grossen Baeumen, Teichs und Wasserfaellen. Man fuehlt sich wirklich fast wie im Dschungel, und auch die Hitze und Luftfeuchtigkeit waren "dschungelisch" *stoehn*. Zudem wollte Miss Nina vom Mama-Taxi herumgetragen werden, sonst bewegte sie sich nicht vom Fleck :-)). Nun gut, ein bisschen fuer das Toechterchen leiden kann ich schon (und ich bekomme gerade die Belohnung: Nina erwacht gerade vom Mittagsschlaf, und ich hoere ein feines Stimmchen im Dunkeln: "Mama, Mama, Mama?" )
Unsere Begleiterin "jagte" uns ein bisschen zu schnell durch den Zoo, und spektakulaer waren die Tiergehege eigentlich nicht. Was machte diesen Morgen aber etwas Besonderes? Es war das Erlebnis, zum ERSTEN Mal mit Nina in den Zoo zu gehen. Ich bin ihren Pflegeeltern wieder einmal mehr sooo dankbar. Sie haben Nina eine moeglichst normale Kindheit ermoeglicht. Sie war moeglicherweise noch nie im Zoo gewesen, aber es gibt so viele Dinge, die sie offensichtlich schon erlebt hat. Sie kennt das McDonalds, weiss wie man Kaugummi kaut, sie ist sich an den Stadtbetrieb gewohnt, und sie geht fuer's Leben gern einkaufen und findet die Rolltreppen super spannend.
Wir sind soo gesegnet!

09 Juli 2007

Einschlafen....

... ist fuer Miss Nina (und uns *haha*) im Moment ein Marathon. Als sie gestern Abend dann endlich schlief, war ich zu faul, um mich wieder aus dem Bett zu waelzen. Die neuen Beitraege und Bilder muessen somit noch ein paar Stunden warten (heute Morgen gehen wir naemlich in den Zoo).
Es ist so interessant, ihre Schlafgwohnheiten zu vergleichen. Letzte Woche war Schlaf eine willkommene "Flucht" vor ihrem eigenen Schmerz. Diese Woche ist Schlafengehen ein notwendiges Uebel.... sie waelzt sich fast eine Stunde hin und her, "gingget" und kratzt (aus blosser Langeweile), kuschelt sich fuer kurze Zeit an uns, waelzt sich wieder hin und her, bis sie der Schlaf dann endlich einholt.
Gestern Abend haben wir unsere Familienfotos "studiert" - und ich habe den Eindruck, dass sie so langsam die Gesichter und Namen der Kinder erkennt. Auch ihr Zimmer und ihr Bett werden ihr langsam vertraut. Ich bin gespannt, wie sie auf ihre Umgebung und Familie reagiert, wenn wir sie dann "live" treffen!

08 Juli 2007

Elektronik Fieber

Hmmm, dieser Beitrag ist ein bisschen schwierig zu uebersetzen, da ich einige "unuebersetzbare" Worte und Ausdruecke benutze. Aber es geht darum: Alex ist ein Elektronik Fan. Durch und durch: Gameboys, Komputer, Fotoapparate. Videospiele.... alles ist ein HIt. Das Problem ist, dass er einfach froehlich vor sich hin clickt, und ploetzlich hat man dann 20 offene Fenster, der Komputer stuerzt ab und die Einstellungen vom Fotoapparat sind im Eimer.
Na ja, Nina ist auch so Eine.... sie liebt den Fotoapparat, Komputer, Rechner, Mike's Handy.... und sie hat vor ein paar Tagen eine chinesische Fernsehsendung entdeckt, die sie offensichtlich kennt. Sie ist ganz begeistert wenn sie sie sieht. Jedesmal wenn wir nun ins Hotelzimmer zurueckkehren, schaltet sie den Fernseher ein, hopst aufs Bett und sucht, bis sie die Sendung findet. Die Fernbedienung gehoert IHR, und wehe, man will die wegnehmen.
Das wird ja lustig mit zwei Solchen......

Und dann ging die Sonne auf...

Sonntag, 8. Juli

.....und die wunderschoene und zarte Knospe oeffnete sich!

Freunde, es ist ein WUNDER geschehen! Es ist jetzt Sonntag Abend, und der Kaiser und seine Tochter schlafen bereits.
Nina ist wie verwandelt. Es ist erstaunlich, unglaublich, und ich koennte vor Freude in die Luft springen. Schon gestern ging es ihr ja recht gut, und sie hat die Umstellung zu einer anderen Umgebung gut ueberstanden (ob sie sich fragt, ob wir im Hotel LEBEN??). Sie lacht, ist gluecklich und zufrieden und akzeptiert Mike und mich. Wir haben hier 5 weitere Familien kennengelernt, die alle die selbe Agentur benutzen, und manche haben uns Komplimente gemacht, wie gut sich Nina schon angepasst haette. Haha, die haetten uns vor 2 Tagen sehen sollen - und ich habe den Eindruck dass sie mir das nicht abnehmen. Der Unterschied ist einfach ZU gross.
Nina getraut sich auch eher, ein bisschen selbstaendig zu sein, aber diesmal macht es nicht den Anschein, dass sie ausbuechsen moechte. Auf dem Heimweg begann sie sogar zu singen! Ich durfte aber nicht mitsingen, das wurde gleich mit einem Patsch ins Gesicht bestraft (genauso wie wenn ich versuche, chinesisch mit ihr zu sprechen !!). Es sind kleine Schritte.. Wir koennen unterdessen etwas mit ihr spielen, das einen Ueberraschungseffekt hat, wie zum Beispiel "Versteckis", oder Mike konnte sie heute Abend in die Luft werfen. Das lag am Anfang nicht drin, da sie das noetige Grundvertrauen noch gar nicht hatte. Auch hier sind die Fortschritte klein, aber sie sind gemacht. Und das ist ermutigend.
Falls du fuer uns gebetet hast, will ich mich ganz herzlich bedanken. Ich sehe den Anfang eines Heilungsprozesses in Nina's Herz, und ich glaube, dass der himmlische Vater auf uns niederlaechelt. Er wird seinen Plan fuer ihr Leben zum Ziel bringen.
Ich weiss, dass wir noch nicht am Ziel angekommen sind. Es wird noch weitere schwere Tage geben, und ich habe gelernt, dass ich NICHT auf diese vorbereit bin. Aber wir werden sie anpacken, und uns gleichzeitig an dem festhalten, der alle Faeden in seiner Hand haelt.
Er hat uns so lieb.

Flug

Samstag, 7. Juli 2007

Nun sind wir also wieder in Guangzhou. Wieder hierher zu kommen hat mich wirklich nicht begeistert, aber jetzt geniesse ich es trotzdem. Wir sehen alle unsere Adoptionsfreunde jeden Tag, und Shamian Island wimmelt nur so von Adoptivfamilien. Als wir letztes Wochenende hier waren, ist uns das nicht so aufgefallen, und es hatte auch wesentlich weniger Familien hier. Viele waren wahrscheinlich bereits abgereist, und da die kommende Woche einen amerikanischen Feiertag enthielt, hatte es moeglicherweise auch nicht so viele Familien. Alle amerikanischen Familien muessen nach Guangzhou kommen, da hier das US Konsulat ist, das alle Visumsantraege bearbeitet.
Zurueck zu unserer Reise...
Nina war ein super Reisepartner. Sie schlief auf dem Weg zum Flughafen, und auch den Flug verschlief sie zum Grossteil (dauerte nur eine Stunde). Sie war guter Laune, bis es Zeit war, sich anzuschnallen. Da ging die Krise los, dauerte aber nicht lange. Waehrend Nina schlief, schauten Mike und ich eine Sendung auf seinem IPOD, das die Geschichte und Entwicklung China's beschrieb. Wow! Ich hatte einiges darueber gelesen, aber diese Sendung gab viel Hintergrundinformation. Das war so interessant. Und bedrueckend. Die vielen Menschenleben die geopfert wurden, um zum Beispiel die China Mauer zu erstellen. Und all das auf der Suche nach Anerkennung und Ruhm.
Wir haben uns im Hotel eingerichtet, und gingen dann mit unseren Freunden A und S essen. Es hat hier ein Restaurant im westlichen Stil, und Nina hat sich mit Pommes Frites vollgestopft!! Genau wie Elia liebt sie Ketchup - viiieeel Ketchup!
Es ist sehr heiss und feucht hier, und so badeten wir nach dem Essen und sie schlief auch schnell ein.
Das sie so gut gereist ist, erstaunt mich wirklich. Es war gar nichts besonderes oder beaengstigendes. So ein tapferes kleines Maedchen!!

Am Fluss

Originalbeitrag: Samstag, 7. Juli 2007

Heute frueh machten wir einen letzten Changsha Ausflug zum Fluss hinunter, der durch Changsha fliesst. Ich wollte nicht nur Verkehr und Wolkenkratzer gesehen haben. Dieser Ausflug war ein Erfolg! Es hatte einen schoenen Pavillion und eine schoene Promenade, auf der man dem Fluss entlang spazieren konnte. Der Pavillion war soo interessant: Junge und alte Leute verbrachten dort ihren Samstagmorgen - sie sassen herum und diskutierten miteinander, die aelteren Maenner spielten chinesisches Schach, es hatte Stassenmusikanten (nicht zum Geld verdienen, sondern "einfach so"), ein Ehepaar tanzte spontan zur Musik, andere Maenner pinselten mit Wasser chinesische Schriftzeichen auf den Boden, und Obdachlose schliefen auf Zeitungspapier oder einer Parkbank. Die Chinesen hier scheinen immer viiiieeeeel Zeit zu haben, und es umgibt sie eine Ruhe und Zufriedenheit, die ich als sehr erfrischend erlebe.
Nina hat einen guten Morgen. Gesundheitlich geht es ihr wesentlich besser, und sie hat noch KEINE Heulattacken gehabt. Yeahhhh!! Jedesmal wenn wir das Hotel verlassen, zieht sie sich etwas zurueck, und sie fragt sich wohl, was jetzt mit ihr passieren wird. Als wir beim Fluss unten waren, wollte ich ein paar Fotos machen und konnte sie nicht immer tragen. Als ich niederkniete um ein Foto zu schiessen, kam sie zu mir und legte mir ihre kleinen, weichen Arme um den Hals. Ohhh, das war ein schoener Moment. Auch Mike ist ein bisschen besser akzeptiert, und vielleicht geht es im Moment 2 Schritte vorwaerts (bevor es dann wieder einen Schritt rueckwaerts geht!). Wir nehmen solche Momente mit Dankbarkeit zur Kenntnis!!
Wir muessen jetzt noch fertig packen, und in 2 Stunden brechen wir zum Flughafen auf.

07 Juli 2007

Wie geht es Nina?

Datum des Originalbeitrags: Freitag, 6. Juli

Ich will euch kurz erzaehlen, wie es Nina geht. Ich werde mich ganz poetisch ausdruecken, dann toent es nicht ganz so hart...
Stellt euch einen bedeckten Tag vor - am Himmel ziehen hellere und dunklere Wolken vorbei, und ab und zu kommt ein Regenguss. Aber trotz des duesteren Wetters sieht man ab und zu einen Sonnenstrahl, der durch die Wolken bricht.
Das beschreibt unsere kleine Miss....
Seit dem Ausflug in den Martyr's Park am Mittwoch trauert Nina ganz ganz fest. Sie hat sich ganz von uns zurueckgezogen, sie ist sehr ernst, und imme wieder beginnt sie zu weinen. Sie laesst sich von mir halten und troesten, Mike ist immer noch "out". Zu allem Unglueck hin geht es ihr auch gesundheitlich nicht gut. Sie hatte schon seit Montag eine Erkaeltung und einen Tag lang Fieber. Dann hatte sie kein Fieber mehr, und ploetzlich bekam sie wieder Fieber, und ihr Husten wurde mit jedem Tag schlimmer. Eine andere Adoptivfamilie hatte Antibiotika dabei, und sie ueberliessen uns diese, damit wir Nina behandeln konnten. Bereits am naechsten Tag ging es ihr zumindest gesundheitlich besser.
Es kommt uns so vor, wie wenn sie jeden Tag darauf wartet, dass wir sie zurueckbringen, und heute Nachmittag begann sie zu weinen, als Daphne unser Zimmer verliess (sie brachte uns Nina's Pass, die Adoptionsurkunde, Geburtsurkunde und andere Dokumente). Heute Nachmittag kauften wir Nina einen kleinen Rucksack, und den findet sie ganz toll, aber ich bin mir nicht sicher ob sie das als "jetzt kann ich dann gleich nach Hause" interpretiert. Und natuerlich geht sie nach Hause - nur nicht wohin sie sich das im Moment wuenscht.
Heute Nachmittag hatten wir aber ein paar "Sonnenschein-Stunden": Sie spielt liebend gerne mit Ballons, und sie packte ihren Rucksack unzaehlige Male ein und aus. Das kleine Girl liebt es, Dinge umherzuschmeissen !!!!!! Wenn es ihr dann besser geht, sie sich an uns anschliesst und wir zuhause sind, werden wir versuchen, ihr das abzugewoehnen! Im Spielzimmer des Hotels hat es 2 kleine Xylophone, mit denen sie gerne spielt, Nina und ich badeten zusammen, und sie ist ein Fernseh-Girl. Sie hat offensichtlich in ihrer Pflegefamilie einen Fernseher gehabt. Sie hat eine Vorliebe fuer den Trickfilm "Curious George" (genau wie ihre Cousine Lena!), und wenn sie ihn schaut, dann kuschelt sie sich ganz nahe an Mike heran (macht sie sonst NIE! --> gut zu wissen), kichert und beruhigt sich ganz. Heute Abend war es ganz schlimm als ich ihr das Pijama anziehen wollte. Sie wollte doch nicht bei uns bleiben!!
Sie ist soo suess, und sooo liebenswert, aber wir koennen kaum warten, bis sie uns auch ein bisschen Zuneigung zeigt. Das kann noch einige Zeit dauern, und wir wissen das. Es ist einfach nicht immer einfach, auch wenn man es weiss....

Ich kann es kaum glauben, dass wir morgen Changsha verlassen werden. Ich habe gar keine Lust, zurueck nach Guangzhou zu gehen, und es ist so endgueltig, NIna's Heimatprovinz zu verlassen. Werden wir jemals zurueckkommen? Ich hoffe es, denn dies ist eine wunderschoene Gegend. Ich haette gerne mehr "laendliche Gegend" gesehen (ich bin ein bisschen Stadt-muede), aber vielleicht koennen wir das ein anderes Mal tun.

Stickerei Museum

Gestern besuchten wir ein Stickerei Museum (und die angegliederte Fabrik). Das war super schoen und sehr eindruecklich. Nina kann auf ihre Wurzeln und auf die Kreativitaet ihres Volkes stolz sein! In Hunan ist die Stickerei eine Volkskunst. Und es ist wirklich eine Kunst. Beeindruckend. Inspirierend. Ich koennte das nicht. Nie und nimmer...
Die Fotos sind zum Teil nicht schoen geworden, aber ich werde gewisse Bilder trotzdem einstellen und ein paar Erklaerungen abgeben.

Das erste Bild war durch Glas geschuetzt, darum sieht man es nicht sehr gut. Es war riesig (mind. 1.5 x 3 meter). 15 Arbeiterinnen arbeiteten 18 Monate lang daran. Gleich daneben war ein Stueck, das etwas kleiner war, und an diesem arbeiteten 6 Frauen ein Jahr lang! Ich weiss nicht, ob ich diese Geduld haette. Ich bin froh, wenn ich meine Waesche in einem Tag erledigt habe, da es mir stinkt, wenn es sich tagelang hinzieht. Ich kann mir nicht vorstellen, jahrelang am gleichen Projekt zu arbeiten (hmmmm, das machen wir als Eltern aber auch, oder>?? *ha*). Was so fazinierend ist, ist dass die Stickerei auf beiden Seiten der sehr duennen Seide sichtbar ist (und das wird nur in Hunan so gemacht) - das heisst man sieht das genau gleiche Bild auf beiden Seiten. Da gibt es keine Fehler, keine falschen Stiche. Alles ist Handarbeit. Was noch erstaunlicher ist, das die Vorder- und die Rueckseiten im gleichen Arbeitsgang gestickt werden. So machen diese Frauen diese perfekten Kunswerke, und koennen nicht einmal sehen, was sie sticken! Unvorstellbar. Der Stil der Stickerei mag uns fremd (oder fast ein bisschen kitschig) erscheinen, aber die Praezision und die Handfertigkeit, in dem sie hergestellt werden, ist phaenomenal!
Im zweiten Bild sieht man ein gesticktes Portrait von dem amerikanischen Praesident Teddy Roosevelt. Dies wurder im waehrend dem 2.Weltkrieg als Geschenk ueberreicht, und ist in einem amerikanischen Museum ausgestellt. Dies hier ist nicht das Original. Sieht es nicht wie ein Foto aus? Ist es aber nicht, es ist alles gestickt.
Im dritten Bild seht ihr, wie die Stickerei vor sich geht. Auf des Seide wird das Bild ganz grob vorgezeichnet oder etwas vorgedruckt. Und dann haben die Frauen ein Foto zur Verfuegung, und gehen danach. Der Seidenfaden ist sehr sehr duenn, und die Nadeln noch duenner (ich konnte nicht einmal das Nadeloehr sehen!). die Arbeiterinnen muessen sehr gute Augen haben, und sie duerfen nur im Tageslicht arbeiten.
Im vierten Bild sieht man die Arbeitstische der Arbeiterinnen. Mit flinken Fingern ziehen sie den Seidenfaden durch das Gewebe, doch der Fortschritt ist "unsichtbar".
Im letzten Foto sieht man Mike's Lieblingsbild - Daphne erzaehlte uns, dass die Frauen schon mehrere Jahre an diesem Bild arbeiten! Und sie sind noch lange nicht fertig!

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Dieser Beitrag hat auf der englischen Seite einen zweiten Teil - ich erklaere aber gleich hier, was ich dort geschrieben habe. Schaut euch das zweite Bild von oben genau an. Man hat das Gefuehl, dass man zwei verschiedene Bilder sieht. Es ist aber nur Eins, und zwar hat die Vorderseite und die Rueckseite ein unterschiedliches Motiv. Der Umriss ist derselbe, aber das Motiv ist anders. Ist das nicht ein Wahnsinn???

Hier...

...koennt ihr sehen, wo Nina her kommt. Obwohl wir nicht wissen, wo sie zur Welt kam, so war es in Loudi, wo sie gefunden und gelebt hat. Auf dem Bild stehen wir "auf Loudi". Im Stickerei Museum hatten die diesen beleuchteten Umriss der Provinz Hunan.

06 Juli 2007

UNSERE Tochter

Seit wir mit Nina's Adoption vor einem Jahr begonnen hatten, und jetzt kurz bevor wie sie endlich kennen lernten, hatte ich so viele offene Fragen und Ungewissheiten - und ich moechte dazu ein paar Gedanken weitergeben.
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IST ES SIE WIRKLICH?
Kurz bevor wir am vergangenen Montag zum Zivilstandsamt aufbrachen, suchte ich Nina's Foto in meiner Bibel, und sobald ich es gefunden hatte, steckte ich es in meine Tasche. Mike fragte mich, warum ich ihr Foto mitbringen wolle. Ich wollte ganz sicher sein, dass wir das richtige Maedchen erhalten wuerde. Ich hatte Angst, dass ich sie nicht erkennen wuerde. Ich "kannte" das ernste kleine Gesicht so gut - und was mache ich, wenn sie ganz anders aussieht? Weiss ich trotzdem, dass sie es ist? Wie ihr von den Fotos sehen koennt, sieht sie genau wie auf dem Foto aus - ein bisschen aelter, aber unverwechselbar!
Ja, Nina war " die Richtige". War das nun ziemlich dumm, mir darueber Sorgen zu machen? In allem Ernst - JA. Die Aengste hingegen zeigen aber, wie unvorhersehbar und "verschleiert" der Adoptionsvorgang ist, und das Gefuehl zu haben, dieser riesigen chinesischen Organisation CCAA ausgeliefert zu sein. Adoption ist definitiv nichts fuer Weicheier, und es ist ein Sprung in ein unbekanntes Gewaesser. Falls du dich mit Adoption auseinander setzst, musst du dich auch auf viele ganz unbekannte und fremde Emotionen gefasst machen.
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WANN GEHOERT SIE ZU MIR?
Diese Frage haben Mike und ich uns oft gestellt. Wird es uns so vorkommen, wie wenn wir Nina nur hueten? Und wie sind unsere Gefuehle ihr gegenueber im Vergleich zu unseren leiblichen Kindern? Ich gebe zu, dass mein Draht zu Nina in den vergangen Monaten nicht auf echten Mutter-Kind-Gefuehlen basierte. Ich freute mich darauf, sie zu adoptieren, ich hatte meine Vorstellungen von ihr, und meine Verbindung basierte auf den Hoffnungen und Traeumen, die ich fuer unsere Familie habe. Viele Adoptiveltern beschreiben tiefe Liebesgefuehle und Traenen des Gluecks, wenn sie zum ersten Mal ein Foto von ihrem zukuenftigen Kind sehen. Ich habe diese Eltern immer ein wenig beneidet. Meine Gefuehle waren nicht so intensiv. Ja, ich wollte sie adoptieren, und machte ein solches Versprechen, aber gefuehlsmaessig fehlte noch etwas. Ich fragte mich, ob etwas mit mir nicht stimmte. Ueber diese Gefuehle sprach ich auch nie, aber die Wahrheit ist, dass meine gefuehlsmaessige Beziehung zu ihr unvollstaendig war.
Und dann marschierte dieses kleine Maechen in ihrem rosa und weiss getupften Kleid ins Wartezimmer. Und das fehlende Stueck war gefunden. So einfach war es. Zum ersten Mal hatte ich wahre Muttergefuehle. Wir hatten uns gefunden.
Sie gehoert zu mir.
Meine Beziehung zu ihr ist noch nicht so tief wie zu meinen anderen Kindern, und das ist in Ordnung. Sie wird wachsen. Sie wird staerker werden. Aber sie ist hier, ganz tief in meinem Herzen. Das ist eine Erleichterung. Eine Antwort auf Gebete. Gnade. Nichts als Gnade.
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IST SIE HUEBSCH??
Vielleicht geht das nur mir so - aber ich habe im vergangenen Jahr unzaehlige Bilder von chinesischen Kindern studiert. Ich bin in Internet Foren aktiv, ich lese Blogs wie den unseren. Und ich schaue diese Fotos an, und denke im Stillen "Dieses Maedchen ist soooo huebsch", oder "Hmmm, sie hat eine schoene Nase..." Wir sind alle so visuell - und es gibt huebsche Kinder und weniger huebsche Kinder. Und die Dossier-Fotos von den chinesischen Kindern sind zum grossteil schrecklich. Ich hatte immer gehofft, ein ganz besonders huebsches Kind adoptieren zu duerfen. Auf der anderen Seite wollte ich unsere Entscheidung nicht auf aeussere Schoenheit abstuetzen. Das waere zwar menschlich, aber falsch. Das wusste ich. Als wir die ersten Fotos von Nina erhielten, fand ich sie nicht ein besonders huebsches Kind. Und eigentlich war ich erleichtert, denn so konnten wir unsere Entscheidung im Glauben treffen, und nicht mit unseren Augen.
Je mehr ich ihr Foto betrachtete, desto besser gefiel mir ihr Aeusseres. Und jetzt sind wir hier - und ich sehe alle diese chinesichen Kinder - Kinder die hier leben und Kinder die adoptiert werden. Und ich bin 100% ig der Ueberzeugung, das Nina das absolut schoenste Kind von ihnen allen ist. Ich sehe sie nicht mehr von Aussen, sondern von innen. Mit dem Herz einer Mutter. Sie ist UNSERE Tochter, sie ist perfekt, und sie ist wunderhuebsch. Und mir ist es damit ganz ganz ernst.
Gott ist so gut!
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GERUECHE
Ich gebe es ja zu - ich bin ein bisschen ein "Geruchs-Freak" - das heisst schlechte Gerueche stoeren mich sehr schnell, und "gute" Gerueche praegen sich mir ein. Als ich schwanger war, war es besonders extrem. Ich weiss jetzt noch, wie bestimmte Orte waehrend meinen Schwangerschaften riechten. Ich mag mich auch heute noch an den Geruch meines Grossvatis erinnern, der bereits vor 30 Jahren, als ich ein kleines Maedchen war, gestorben ist, oder an den Geruch der Handtasche von meinem Mueti, als ich jeden Sonntag neben ihr im Gottesdienst sass.
Ich mag nicht, wie "fremde" Kinder riechen (ausser sie sind nah verwandt!). So habe ich oft ueber Nina's "Duft" nachgedacht. Ich hatte schon vor einiger Zeit meine spezielle Pelsano Salbe gekauft, die ich immer fuer meine Babies verwendet hatte und die "meinen" Babygeruch verkoerpert. Ich salbe Nina damit ein, und mag den Geruch sehr. Obwohl sie recht sauber war, als sie am Montag zu uns gebracht wurde, hatte sie einen fremdartigen und etwas komischen Geruch, vor allem in den Haaren. Und weisst du was? Es hat mich ueberhaupt nicht gestoert!!! Fuer andere mag das ein unbedeutendes Detail sein, aber fuer mich was das SUPER Mega COOL! Sie riecht wie mein Kind. So ein Wunder!
*****
Ich bin heute so dankbar - ich habe 5 tolle Kinder, die 5 schoensten Kinder ueberhaupt, und sie alle riechen soooo gut. Tatsache ist, das ist MEINE Perspektive. Ohne Vorbehalte. Ich fuehle mich so gesegnet. Und das alles mit Mike zu teilen, ist noch besser!

Ich falle zurueck....

mit meinen Beitraegen (und noch schlimmer ist's mit der Uebersetzung *sorry!!*)
Und ich hoere eure Antwort: "Das ist doch okay, du hast Wichtigere Dinge um die Ohren" - und das stimmt. Aber fuer mich ist es so wichtig, all das Erlebte so schnell wie moeglich festzuhalten. Die Adoption von Nina hier in China kommt mir so vor, wie wenn all diese Eindruecke 24 Stunden am Tag auf mich niederprasseln. So viele Gedanken gehen mir durch den Kopf, so viele Bilder, an die mich fuer immer erinnern moechte. Und all das vermischt und verwaessert sich so schnell, wenn ich sie nicht niederschreibe. Ich schulde das Nina - das ist IHRE Geschichte, IHRE Heimat, und ich will mich an moeglichst viele Details erinnern koennen.
Das unsere Erfahrungen anderen weiterhelfen, die im gleichen "Boot" sind, ist schoen! Wir koennen einander helfen, diese besonderen Kinder nach Hause zu bringen.
Mir haend eu gaern! Babs

04 Juli 2007

Traurig

Ich konnte gestern Abend nicht ueber das Geschehene schreiben. Es war einfach zu emotionell "geladen".
Wir hatten ein gemeinsames Nachtessen mit unseren Adoptivfreunden A + S, ihrem Sohn im Teenager Alter und ihren beiden Zwillings-babies. Sie sprechen fliessend chinesich (beide arbeiten auf der US Botschaft in Peking), und das ist fuer uns sehr praktisch. Zudem sind sie sehr nett und wir haben es richtig gut mit ihnen.
In der Oeffentlichkeit und auch in Restaurants ist es gang und gaebe, dass die Angestellten mit den Kindern spielen, sie packen und mit ihnen los marschieren, um sie dann nach einer gewissen Zeit wieder zurueck zu bringen. So geschah es auch mit Nina, und ich merkte schon dann, dass es ihr ganz Recht war, mit einer chinesischen Frau mitzugehen. Sie zoegerte etwas, als sie wieder zu uns kam.
Ich weiss nicht, ob das die Situation noch verschaerft hat, aber nachdem wir in unserem Zimmer waren und sie fuer's Schlafengehen bereit machten, begann ihr kleines Kinn ploetzlich zu zittern. Riesige Krokodilstraenen purzelten ueber ihre Backen, und sie versuchte zuerst noch, ihre Traenen zurueckzuhalten und tapfer zu sein. Bald aber schluchzte sie herzzerreissend.
Wir hielten sie in den Armen und versuchten sie zu troesten, aber ganz offensichtlich wollte sie von jemand anderem getroeset werden. Sie hat unsere Zuwendung zwar zugelassen, aber wir waren nur 2. Wahl. Wir weinten mit ihr mit, denn die Trauer in ihrem Herz und ihrem Koerper war so fassbar, so tief. Habe ich nicht erst gerade darueber geschrieben? Wie noetig dieser Schritt fuer sie sei? Wir dachten, dass wir gut darauf vorbereitet seien..... und dem war nicht so. UNSERE TOCHTER so trauern zu sehen und ihren Schmerz zu spueren, war viel schlimmer als ich es erwartet haette. Es tut so weh, wenn die eigenen Kinder leiden. Jedes Mal. Egal, ob es Nico, Anya, Alex, Elia oder Nina ist. Ich will ihnen allen Schmerz abnehmen, und manchmal kann ich es einfach nicht.
Wir konnten nur fuer sie beten: Fuer Heilung, fuer Frieden, und ein neues Gefuehl der Zugehoerigkeit.
Die letzten 24 Stunden waren schwieriger fuer Nina - im einen Moment ist sie zufrieden, im Naechsten schlaegt sie uns. Zuneigung und Ablehnung liegen ganz nahe beeinander. Und es geht hin und her mit wen sie von uns favorisiert: Gestern und heute morgen war es vor allem Mike. Dann mich. Im Moment sind wir beide in Ordnung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mich das stoeren wuerde, da ich gelesen habe, dass dieses Verhalten in ihrem Stadium normal ist. Bla, bla, bla.... es tut weh... Ich bin mich an eine tiefe emotionale Verbindung mit meinen Kindern gewohnt. Durch's Stillen war diese exklusive Beziehung gegeben. Und auf dem Abstellgleis parkiert zu sein, ist nicht lustig. Versteht mich nicht falsch - ich bin sooooo froh, dass sie sich bei Mike geborgen fuehlt. Aber ich will hier offen und ehrlich ueber das sprechen, das trotz vermeintlich guter Vorbereitung eben dann doch nicht so einfach ist, wenn man mitten drin steckt.

Eine schoene Begebenheit von heute morgen: Miss Nina wachte viiieeel zu frueh auf, und um Mike noch etwas schlafen zu lassen, und um fuer uns beide zusammen zu sein, gingen wir Fruehstuecken. Als wir fertig gegessen hatten, machten wir uns auf den Rueckweg, als ich Mike aus dem Lift kommen sag. Ich zeigte auf ihn, und sobald Nina ihn sah, liess sie einen Freudenschrei los, rief "Baba" ( = Daddy), rannte los und flog in seine Arme. Solche Momente sind so schoen!

Und dieses Beduerfnis habe ich auch: In die Arme meines himmlischen Daddy's zu fliegen. Denn ich weiss und glaube, dass wir alle nur dort Sicherheit und Geborgenheit finden werden.

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An alle deutsch sprachigen Leser: Ich weiss, dass mein Deutsch nicht mehr so "stubenrein" ist, wie es auch schon war. Ich gebe mir aber alle Muehe, habe aber verstaendlicherweise nicht Zeit, hin und her zu sinnen, ob jetzt jeder Satzbau und jedes grammatikalische Detail korrekt ist. Bitte habt beim Lesen ein grosses Herz....

Vielen Dank fuer all die lieben Worte, die ihr uns hinterlaesst. Wir werden uns erst von zuhause aus wieder per Telefon oder email melden. Aber wir lesen alles und fuehlen uns mit euch verbunden. Mir haend eu gaern!

4.Juli

Heute ist der amerikanische Nationalfeiertag. Und da wir ihn in China "feiern", ist mir bewusst geworden, wie viele Dinge in den USA so selbstverstaendlich sind. Und ich bin dankbar. Ich bin dafuer dankbar, dass uns das Wasser und die Luft (im Grossen und Ganzen) nicht krank machen. Ich bin dankbar, in einem Land leben zu koennen, das zumindest die Wurzeln im Glauben and Gott hat. Und ich bin dankbar fuer all die Menschen, die sich fuer die Rechte der ungeborenen Kinder, die von Gott geschaffen und gewollt sind, einsetzen.
Heute gibt es fuer uns keine Grillparty und kein Feuerwerk, und das ist okay. Was ich mir wuensche, ist das Funkeln in zwei kleinen schwarzen Augen zu sehen. In zwei Augen, die eine Unsicherheit kennen, die ich nicht einmal meinem aergsten Feind wuenschen wuerde. Ich bete, dass ihr kleines Herz wieder "ganz" werden kann, und dass sie das Feuerwerk des heiligen Geistes in ihrem Innern spuert.

03 Juli 2007

Es ist offiziell

Hallo ihr Lieben,
heute hatte Nina BoBo einen schwiergien Morgen. Sie kraenkelt immer noch ein bisschen, und so langsam scheint sie zu merken, dass diese 2 fremden Menschen nicht einfach wieder von der Bildflaeche verschwinden. Daddy ist heute hoch im Kurs - sie toleriert mich zwar, bevorzugt Mike aber deutlich, wenn sie die Wahl hat.
Nach dem Fruehstueck (wo HERO Gonfi und Honig zur Verfuegung steht!!!!) fuhren wir erneut zum Zivilstandsamt um die Adoption aus chinesischer Sicht zu vervollstaendigen. Rein organisatorisch war es eine einfache Sache: Ein Interview hier, Geld abliefern - ein Interview da (Ja, wir wollen sie adoptieren, ja, wir wissen, dass sie medizinische Probleme hat, und ja, wir wollen sie trotzdem adoptieren. Okay, 300 Dollar, bitte. Ein Fingerabdruck von Mike und mir, ein Handabdruck von Nina, ein Familienfoto und die Sache war geritzt. Geschenke wurden ueberreicht, und das war's.
Doch fuer Nina war es schwierig. Ungewiss. Sie hatte Angst. Der Rolladen ging hinunter, und sie hat sich moeglicherweise gefragt, was nun mit ihr passiert. Eine schreckliche Sache fuer so ein kleines Maedchen. Die Vizedirektorin des Waisenhauses war dort, und wir konnten kurz mit ihr sprechen. Sie erzaehlte uns ein bisschen mehr ueber Nina's Pflegeeltern, ein pensioniertes Ehepaar in den 50igern. Ihre Pflegemutter war sehr sehr traurig als sie sich von Nina verabschieden musste, und auch Nina weinte fast den ganzen Weg nach Changsha. Der Abschied zwischen der Direktorin und Nina war ruehrend, wir hatten alle Traenen in den Augen. Es ist offensichtlich, dass sie sich wirklich um diese Kinder kuemmert.
Nachdem wir wieder im Hotel waren, ass sie ein wenig und schlaeft nun schon seit fast drei Stunden. Sie ist eben erwacht, und ich hoere sie im Hintergrund kichern - hoffentlich geht es ihr wieder etwas besser. Sobald wir vom Wal Mart zurueckkommen, werde ich noch ein paar Fotos laden. Dieses hier ist mein Lieblingsfoto von heute morgen: Sie will im Kreis herum tanzen, aber es ist sooo schwierig ohne Rock ;-)))) Suesses Girl!

Nina

Wo soll ich auch beginnen??? Zum Anfangen moechte ich einen Vers weitergeben, den uns liebe Freunde geschickt haben. Ich habe keine deutsche Bibel dabei, aber hier ist die Stelle: Prediger 11, 5
Gott hat dieses kleine Menschlein geschaffen, und fuer eine zeitlang gehoert sie zu uns. Meine Gefuehle sind sehr aehnlich wie nach der Geburt unserer Kinder. Nina hat sich heute in meinem Herz "eingenistet", und ich kann es mir nicht anders vorstellen.
Heute morgen nach dem Fruehstueck fuhren wir mit dem Taxi auf's chinesische Zivilstandsamt, und ploetzlich waren wir beide nervoes. Sehr nervoes. Es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis wir Nina zum ersten mal sehen wuerden. Mit uns war eine Familie, die Zwillingsmaedchen adoptieren. Im oberen Stock herrschte das Chaos: Adoptiveltern, weinende Babies, unsaegliche Hitze. Wir sahen Nina nirgends - und wurden sogleich ins naechste Zimmer gefuehrt. Die Zwillinge waren hier, aber Nina sei noch nicht angekommen, wurde uns gesagt. Das war gut so, denn so konnten wir fuer die andere Familie filmen und fotografiern. Ab und zu guckte ich in den Nebenraum, und ploetzlich war sie dann da - wir erkannten sie sofort. Sie sass zwischen zwei Frauen, die mit ihr gekommen waren, uns sie waren daran, ihr schoene Spaengeli in die Haare zu tun. Ihr Gesicht war ausdruckslos - genauso wie auf den Fotos, die wir von ihr hatten. In diesem Moment war es um meine Fassung geschehen, und Traenen brannten in meinen Augen. Ein paar Minuten spaeter brachten sie sie dann in unseren Raum, sie hatte ein Broetchen und "Zaeltli" in ihren Haenden und musterte uns ganz genau. Wir nahmen sie in die Arme uns setzten sie auf meine Knie. Keine Traenen, und keinen Widerstand, aber wohl war es ihr offensichtlich nicht.
Nach einer guten halben Stunde waren wir bereits wieder auf dem Weg ins Hotel. Ein einziges Mal sahen wir ein kleines Mini-Laecheln , ansonsten war sie sehr ernst.
Sobald wir in unserem Zimmer waren, fand sie die Spielsachen, die wir fuer sie mitgebracht hatten, und die Veranderung war erstaunlich. Am liebsten spielte sie mit den Bechern, mit denen man einen Turm bauen kann. Wir bauten und bauten, und kippten sie wieder um, und fuellten sie mit kleinen Naschereien, und leerten sie wieder aus..... ihr koennt euch das Szenario wahrscheinlich vorstellen. Sie begann zu laecheln, zu essen, und es war wie wenn die Sonne aufgegangen waere. Sie ist ein sehr cleveres, lustiges Maedchen, und begreift Dinge sehr schnell. Wenn ich ihr etwas vormachte, machte sie es gleich nach. Ihre Feinmotorik ist sehr gut: sie kann eine Halskette auffaedeln, einen Stift korrekt halten, und ich glaube, sie ist linkshaendig. Sie spielte mit Knete, Duplos, Aufklebern und einem Ball. Es ist so schoen, ihr dabei zuzuschauen! Sie tanzt im Zimmer herum und dreht sich im Kreis und hebt ihren Rock dabei auf. Sie posiert liebend gerne fuer Fotos, und inspiziert sie dann gleich auf der digitalen Kamera. Sie bewundert sich im Spiegel und sagt dabei ihren Namen xmal - wenn sie ihn sagt, toent es wie "Bobo-ah". Kurze Zeit spaeter gab sie mir Kuesschen, und als sie mich auf einem Foto sah, sagte sie "Mama".
Mit Daddy zusammensein ist ganz besonders toll, denn mit ihm darf sie mit all den elektonischen Geraeten spielen :-)) (Fotoapparat, Rechner etc). Es ist eine Freude, mit ihr zusammen zu sein. Sie schaut uns in die Augen, wie duerfen sie herzen und kuessen und sie fuettern. Das sind ganz wichtige Meilensteine ihn ihrem Prozess, uns als Eltern zu akzeptiern und sich sicher zu fuehlen.
Am Nachmittag badeten wir sie, und kleideten sie um. Das war kein Problem, aber ihre alten Schuhe wollte sie auf keinen Fall aufgeben. Die darf sie auch gerne anbehalten, wenn ihr das hilft. Sie machte einen langen Mittagsschlaf, und als sie erwachte, war sie wieder sehr ernst und still, aber nicht fuer lange. Sie kommuniziert ihre Beduerfnisse sehr klar, und sie weiss, was sie will. Wenn es nicht nach ihrem Kopf geht, dann beginnen die Fetzen zu fliegen *prost*.... Wir sind ueberzeugt, dass die sehr gut zu unseren anderen Kindern passt.... sie wird sich verteidigen koennen, und wir haben das Gefuehl, dass ihr Elia's Tricks zusagen werden. Sie hat bereits aufgeschuerfte Knie und eine Beule am Kopf, und hmmmm, das erinnert mich doch an einen gewissen 4 Jaehrigen....

Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang zu einem nahe gelegenen Lebensmittelgeschaeft, um ihr Milch zu kaufen. Gemaess dem Rapport vom Weisenhaus trinkt sie sehr gerne Milch, und trinkt immer einen Becher voll bevor sie zu Bett geht. Auch das passt wieder sehr gut, da kann sie gleich mit Anya und Elia mithalten!

Wenn andere mit ihr spielen wollen, macht sie fuer kurze Zeit mit, kuschelt sich dann aber wieder an uns und ignoriert andere voellig.
Sie isst gerne Reis und Fleisch, und Wassermelone war am Abend ein Hit! Sie sitzt jeweils entweder bei Mike oder mir, und wir fuettern sie, solange sie es zulaesst. Sie kuschelte sich ganz nahe an mich heran und streichelte meinen Arm. Mit Glace konnte sie absolut nichts anfangen, und ihr Gesichtsausdruck war koestlich!

Nach dem Abendessen war sie sehr muede und hatte auch Fieber. Wir gaben ihr etwas Tylenol, und nun schlaeft sie. Bitte betet fuer sie, dass sie diese Erkaeltung schnell uebersteht. Mike und ich fuehlen uns auch nicht ganz 100% - bitte betet, dass wir nicht auch noch krank werden.

Was uns fasziniert ist wie sich Nina "praesentiert" - offensichtlich hat sie viel Liebe erfahren, und sie strahlt dies aus. Sie ist ein Kind, das in diesem Leben willkommen geheissen worden ist, und das Sicherheit kennen lernen durfte. Jetzt geht es darum, die Verbindung, die sie mit ihren Pflegeeltern hatte, auf uns zu uebertragen. In dieser kurzen Zeit mit uns sehen wir schon viele positiven Zeichen dafuer. Oftmals durchlaufen die adooptierten Kinder einen sogenannten "Honeymoon", wo alles schoen und gut ist, und wo sie nicht realisieren, dass dies eine dauerhafte Situation ist. Sie findet uns im Moment toll, wir haben neue Spielsachen, kuemmern uns um sie, geben ihr zu Essen (und das Kind hat einen APPETIT!!). Sie muss aber um ihre Pflegeeltern trauern , um emotional Fortschritte machen zu koennen. Das kann morgen soweit sein, naechste Woche, in 6 Monaten... das ist nicht voraussehbar. Aber im Moment sind wir einfach ueberrascht und dankbar, dass es ihr so gut geht.

Wir haben alle Dinge, die wir ihr in den letzten paar Monaten geschickt haben, zurueckbekommen. Ich glaube nicht, dass sie je etwas davon bekommen hat, aber das ist jetzt auch egal. Sie haben ihr ein kleines Fotoalbum zusammengestellt, das auch Babyfotos enthaelt. In einem der Fotos sieht man ihre Pflegemutter (so nehmen wir an) - das heisst, man sieht ihre Beine. Nina zeigt immer darauf und sagt einen Namen. Wir wollen unsere Reisebegleiterin fragen, was sie sagt.

Ein anderer Hoehepunkt des Tages war, dass wir wir mit den Kindern zuhause telefonieren konnten. Elia weinte und war traurig, aber im Grossen und Ganzen geht es allen gut.

So, jetzt schliesse ich ab. Dies war ein sehr emotionaler Tag, und ich bin muede. Vielen Dank fuer eure Gebete, Gott hat uns heute seine Gnade geschenkt! Gute Nacht, und bis morgen!

01 Juli 2007

Hunan

Hunan ist eine "Inland" Provinz und bedeutet "suedlich des Sees", da der Grossteil von Hunan suedlich des Dongting Sees liegt. Hunan ist 211,800 km2 gross und hat eine Bevoelkerung von 65 Millionen. Changsha ist die Provinzhauptstadt. Hunan ist eine wichtige landwirtschaftliche Gegend und wird deshalb auch als Fischteich und Reisfeld China's bezeichnet. Viele Mineralien sind hier vorhanden.
Bin ich nicht gescheit???? *haha* - nein, dem ist nicht so, aber als wir heute in Changsha ankamen, hatte unsere Betreuerin Daphne viele Unterlagen fuer uns bereit, und dort fanden wir all diese Informationen ueber Hunan. Bevor wir in Changsha landeten, konnten wir diese fruchtbare Landschaft sehen - es ist sehr huegelig, und gruen, und man konnte die Reisfelder ausmachen. Es war ein sehr schoener Flug, weit oben im blauen, sonnigen Himmel, und nicht unter dem feuchten, dickem Smog. Es ist ein spezielles Gefuehl, in die Heimat unserer Tochter zu kommen, und auch ein Privileg. Ich will versuchen, diese Eindruecke tief in meinem Herz zu "absorbieren", und sie ein Teil von mir werden zu lassen, so wie auch Nina ein Teil von mir sein wird.
Changsha ist anders als Guangzhou, offener, weiter und etwas moderner. Der Verkehr ist genau so chaotisch, und Taxifahren ist super- amuesant!
Unser Zimmer ist im 31. Stock des Dolton Hotels. Wir haben mehrere Familien kennengelernt, die auch hier sind um ihre Kinder zu adoptieren, und ich denke, wir werden eine richtige Spielgruppe beisammen haben.
Daphne hat uns zu einem lokalen Restaurant begleitet. Die Gegend hier ist beruehmt fuer ihre scharfen Speisen, und - oh, hatte sie Recht. Sie hat uns etwas Mildes bestellt, und wir waren seeeehr froh darueber - auch so war es sehr sehr scharf, aber auch sehr schmackhaft
Etwas spaeter begleitete und Daphne in ein Warenhaus, um Wasser und ein paar Fressalien zu kaufen. Das Hahnenwasser hier ist nicht trinkbar (nicht einmal zum Zaehne putzen), und so muessen wir genug Flaschenwasser zur Verfuegung haben. Sie zeigte uns auch, wo wir "Nina-Zubehoer" kaufen koennen, je nachdem was sie morgen braucht ;-)
Mike und ich haetten stundenlang dort herumstoebern koennen. Viele Dinge sind den unseren aehnlich (ein Zahnbuerste sieht auch hier wie eine Zahnbuerste aus!!), aber natuerlich sind viele andere Sachen grundverschieden, vor allem in der Fleischabteilung *wuerg*

Es ist sehr heiss hier, ueber 30 Grad, aber nicht so feucht wie in Guangzhou. In den naechsten Tagen soll es noch heisser werden - fast so wie Wyoming im Sommer!

Jetzt warten wir gespannt auf morgen. Wir mussten ein paar Formulare ausfuellen, die wir morgen brauchen, und das war es dann auch schon. Nina wird morgen frueh Loudi verlassen, und es wird ca drei Stunden dauern, bis sie hier in Changsha ankommen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist sie noch nie so lange gereist. Wir werden sie dann um 10 Uhr treffen. Wir haben in unserem Zimmer ein Kinderbett, aber wir haben nicht vor, dieses zu benuetzen. Wir behalten sie lieber in unserer Naehe, aber ihre Decke, ihr Pijama, ihr Nuschi, ihr Haesi und Baebi liegen bereit.

Wir haben auch ihre sogenannte "Finding ad" erhalten. Dies ist ein Zeitungsausschnitt, der ihr Babyfoto abgedruckt hat, und wo beschrieben wird, wo sie gefunden wurde. Das ist fuer alle Weisen obligatorisch, und wenn sich innerhalb 2 Monaten niemand meldet, ist das Kind "offiziell" ein Weisenkind. So traurig. Dies wird mit grosser Wahrscheinlichkeit das einzige Babyfoto sein, das wir von ihr haben. Sie sieht auf dem Bild so rund und gesund aus, mit vielen schwarzen Haaren. Fast so wie Nico, der der Einzige von unseren Kindern war, der nicht als Glatzkoepfchen zur Welt kam :-))

Heute Abend denke ich so fest and Nina's Pflegemutter. Wie geht es ihr wohl? Fuehlt sie Dankbarkeit, verbunden mit Verlust in ihrem Herz? Sie hat einem kleinen Maedchen das selbstlose Geschenk von Stabilitaet und Zugehoerigkeit gegeben, obwohl sie wusste, das es nicht fuer immer sein wuerde. Ich bewundere ihre Hingabe, ihre Liebe und den Entscheid, loszulassen.
Wird sie BoBo ein letzes Mal ins Bett bringen, wird sie ihren kleinen Arme um ihren Hals spueren, und in ihrem Herzen wissen, dass diese Erfahrung nie wieder zureuckkommen wird? Fuehlt sie Erleichterung, dass ihr Werk vollendet ist, und Freude, dass BoBo endlich eine Familie hat, zu der sie fuer immer gehoeren wird?

Wir werden das wohl nie erfahren..... und ich bin im Moment wahnsinnig emotional (heul). Ich spuere Gottes Herz, der dies von Anfang an genau arrangiert hat. Er hat Bobo so lieb, dass er unsere Herzen beruehrt hat und wir zu ihrer Adoption Ja gesagt haben. Nicht dass ich die perfekte Mutter bin, doch Gott hat uns in seiner Gnade zusammengefuehrt.

Jesaja 60: 1,2,4,5 + 21b