07 Juli 2007

Stickerei Museum

Gestern besuchten wir ein Stickerei Museum (und die angegliederte Fabrik). Das war super schoen und sehr eindruecklich. Nina kann auf ihre Wurzeln und auf die Kreativitaet ihres Volkes stolz sein! In Hunan ist die Stickerei eine Volkskunst. Und es ist wirklich eine Kunst. Beeindruckend. Inspirierend. Ich koennte das nicht. Nie und nimmer...
Die Fotos sind zum Teil nicht schoen geworden, aber ich werde gewisse Bilder trotzdem einstellen und ein paar Erklaerungen abgeben.

Das erste Bild war durch Glas geschuetzt, darum sieht man es nicht sehr gut. Es war riesig (mind. 1.5 x 3 meter). 15 Arbeiterinnen arbeiteten 18 Monate lang daran. Gleich daneben war ein Stueck, das etwas kleiner war, und an diesem arbeiteten 6 Frauen ein Jahr lang! Ich weiss nicht, ob ich diese Geduld haette. Ich bin froh, wenn ich meine Waesche in einem Tag erledigt habe, da es mir stinkt, wenn es sich tagelang hinzieht. Ich kann mir nicht vorstellen, jahrelang am gleichen Projekt zu arbeiten (hmmmm, das machen wir als Eltern aber auch, oder>?? *ha*). Was so fazinierend ist, ist dass die Stickerei auf beiden Seiten der sehr duennen Seide sichtbar ist (und das wird nur in Hunan so gemacht) - das heisst man sieht das genau gleiche Bild auf beiden Seiten. Da gibt es keine Fehler, keine falschen Stiche. Alles ist Handarbeit. Was noch erstaunlicher ist, das die Vorder- und die Rueckseiten im gleichen Arbeitsgang gestickt werden. So machen diese Frauen diese perfekten Kunswerke, und koennen nicht einmal sehen, was sie sticken! Unvorstellbar. Der Stil der Stickerei mag uns fremd (oder fast ein bisschen kitschig) erscheinen, aber die Praezision und die Handfertigkeit, in dem sie hergestellt werden, ist phaenomenal!
Im zweiten Bild sieht man ein gesticktes Portrait von dem amerikanischen Praesident Teddy Roosevelt. Dies wurder im waehrend dem 2.Weltkrieg als Geschenk ueberreicht, und ist in einem amerikanischen Museum ausgestellt. Dies hier ist nicht das Original. Sieht es nicht wie ein Foto aus? Ist es aber nicht, es ist alles gestickt.
Im dritten Bild seht ihr, wie die Stickerei vor sich geht. Auf des Seide wird das Bild ganz grob vorgezeichnet oder etwas vorgedruckt. Und dann haben die Frauen ein Foto zur Verfuegung, und gehen danach. Der Seidenfaden ist sehr sehr duenn, und die Nadeln noch duenner (ich konnte nicht einmal das Nadeloehr sehen!). die Arbeiterinnen muessen sehr gute Augen haben, und sie duerfen nur im Tageslicht arbeiten.
Im vierten Bild sieht man die Arbeitstische der Arbeiterinnen. Mit flinken Fingern ziehen sie den Seidenfaden durch das Gewebe, doch der Fortschritt ist "unsichtbar".
Im letzten Foto sieht man Mike's Lieblingsbild - Daphne erzaehlte uns, dass die Frauen schon mehrere Jahre an diesem Bild arbeiten! Und sie sind noch lange nicht fertig!

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Dieser Beitrag hat auf der englischen Seite einen zweiten Teil - ich erklaere aber gleich hier, was ich dort geschrieben habe. Schaut euch das zweite Bild von oben genau an. Man hat das Gefuehl, dass man zwei verschiedene Bilder sieht. Es ist aber nur Eins, und zwar hat die Vorderseite und die Rueckseite ein unterschiedliches Motiv. Der Umriss ist derselbe, aber das Motiv ist anders. Ist das nicht ein Wahnsinn???